Samstag, April 30, 2011

Arbeitsleben

Nach den ersten 4 Tagen im neuen "Job" (in Anführungszeichen, weil unbezahlt) muss ich sagen, dass ich gedacht hätte, dass es mir schwerer fallen würde jeden Tag mindestens 8 Stunden auf der Arbeit zu sein! Den bisherigen Rekord hält Tag 3 mit einer Anwesenheit von 09:00 bis 22:30, wobei die letzten Stunden mit einer Ausstellungseröffnung von "Das Theater ist auf der Straße: Die Happenings von WOLF VOSTELL" wohl mehr lustig als Arbeit waren! :)

Ausserdem wird der Laden momentan größtenteils von sehr sympathischen Praktikanten geschmissen, was die Atmösphäre ziemlich entspannt :) Aber ich glaube, da kommt eine sehr stressige Zeit auf mich zu!

Freitag, April 22, 2011

Semana Santa


Wenn in Cádiz Menschen in weißen und bunten Kutten mit spitzen Hüten im Bus sitzen wäre wohl der erste Gedanke eines Deutschen: was macht der Kuklux-Klan in Spanien?

Aber was auf den ersten Augenblick für deutsche / ausländische Augen befremdlich wirkt, ist auf den zweiten Blick eine Jahrhunderte alte spanische Tradition.

Semana Santa, die „heilige Woche“, wird die Woche vor Ostern genannt. Sie beginnt am Sonntag vor Ostern, endet am Ostersonntag und wird in Andalusien traditionell mit Umzügen gefeiert, wobei feiern hier nicht ganz zutreffend ist: Ganz im Gegenteil zu den üblichen spanischen Festen, bei denen es oft lauter und ausgelassener zugeht, ist die Semana Santa, vor allem gegen Ende der Woche um den Karfreitag, ein oft beeindruckend ruhiges Fest.

Sogenannte Bruderschaften (Hermandades oder Cofradías), die meistens einer Kirchengemeinde angehören, laufen in Prozessionen durch die Städte und Ortschaften und tragen dabei die traditionellen Kutten mit dem spitzen Hut, welcher nur zwei kleine Löcher für die Augen freilässt. Die Teilnehmer wollen Buße tun für die Sünden des vergangenen Jahres und sollen deswegen nicht erkannt werden. Um die „Sünder“ bei ihrem Bußgang zusätzlich zu strafen werden manchmal auch die Schalen von Sonnenblumenkernen auf die Straße gespuckt und viele der Teilnehmer laufen barfuß.

Jede Prozession besteht aus „Büßern“ (Nazarenos) in Kutten mit unterschiedlichen Farben und einem Altar (pasos), der von bis zu 200 Trägern gestemmt wird. Diese Aufgabe ist eine schweißtreibende Angelegenheit. Einige der größten Altäre wiegen mehrere Tonnen und sind über und über mit Gold und Silber verziert. Je älter der Altar desto größer wird er und jedes Jahr kommen weitere Applikationen hinzu.

Dabei unterscheiden sich die Altäre. Viele bestehen aus Marienstatuen, welche mit einem langen Schleier, umgeben von Kerzen, unter einem Baldachin sitzt und blutige Tränen weint.

Andere Altäre stellen die Szenen des Kreuzganges nach und bestehen aus Figurensets mit dem kreuztragenden Jesus mit trauernden Jüngern oder mit peitschenschwingenden Römern, die Jesus auf seinem Gang ans Kreuz antreiben. Diese Szenen werden häufig im Laufe des Tages mit Blütenblättern beworfen, so das gegen Ende des Tages die Figuren in einem Meer aus Blüten stehen. Noch ein paar Kilo mehr für die gequälten Träger.

Begleitet werden die Prozessionen von Marschkapellen, die die typischen Ostermärsche spielen. Beim ersten Hören klingen diese sehr familiär und gleichzeitig ungewöhnlich. Zum Rhythmus der Marschmusik spielen Blasinstrumente eine bedrückende und traurige Melodie.

Oft wird auch nur ein Rhythmus gehalten. Dieser dient den Trägern der Altäre als Takt. Da sie Fuß an Fuß im Dunkeln hinter Vorhängen unter den Altären versteckt sind, müssen sie sich allein auf den Rhythmus der Musik und den Taktgeber konzentrieren, der vor ihnen hergeht. Manchmal werden die Prozessionen von spontanen Gesangseinlagen unterbrochen, die Zuschauerinnen am Straßenrand a cappella anstimmen. Diese Gesänge erinnern sehr an die arabisch beeinflussten Flamencogesänge.

In der Nacht zum Karfreitag werden die Märsche nur von einigen wenigen Oboenspielern begleitet. Diese Prozessionen tragen den gekreuzigten Jesus durch die Stadt und am Abend wird für die Prozession das Straßenlicht ausgeschaltet und in den überfüllten Straßen herrscht eine Totenstille während die Prozession langsam vorbei schreitet.

In den schmalen Straßen andalusischer Dörfer und Städte, wie zum Beispiel im Altsstadtviertel La Viña in Cádiz gibt es kaum Platz, so dass man, an eine Wand gepresst die schwankenden Riesen nur knapp vor seiner Nasenspitze vorbeiziehen lässt. Wenn in den engen Straßen dann die laute Musik traurig in den Ohren scheppert, ist das ein Gänsehautmoment, den man so schnell nicht vergisst. Auch die Ehrfurcht die die Zuschauer den Prozessionen entgegenbringen beeindruckt. Viele berühren die Altäre beim vorbeiziehen, bekreuzigen sich und beten. Ältere Frauen brechen auch schon mal in Tränen aus.

Das alles ist ein sehr gegensätzliches Programm zu dem, was Ostern in Deutschland bedeutet. Hier gibt es ebenfalls noch einige Regionen in denen das Osterfest seiner eigentlichen Bedeutung als Kreuzigung und Wiederauferstehung von Jesus gedacht wird. Die meisten Deutschen sehen Ostern eher als das Fest der Schokohasen, der bunten Ostereier, die im Garten versteckt werden und der pastellfarbenen Frühlingsdeko, die in den Geschäften in diesen Tagen das Bild bestimmen. Und die meisten Jugendlichen wissen meist gar nicht mehr, welchen Ursprung diese Feiertage haben. Eine Hingabe an die religiösen Traditionen wie in Andalusien findet man hierzulande nicht mehr.

Andalucía im Regen

Der Ausflug nach Andalusien im April ist mittlerweile schon ein bisschen was her, aber ein paar Bilder davon gibts hier trotzdem.

Die Route ging von Madrid über Granada. Schönes Wetter, tolle Stadt und unglaublich viel zu essen. Auch wenn man an Tapas gewöhnt ist, kann es ganz schön anstrengend sein bei jedem Bier kleine bis enorm große Häppchen serviert zu bekommen!

Nach einem schnellen, aber trotzdem noch fast den ganzen Tag dauernden Besichtigung der Alhambra gings dann nach 2 Tagen weiter.




Granada: Alhambra


Der dritte Tag gings dann Richtung Ronda. Auf der Landstraße entdeckten wir nach endlosen Gebirgspanoramen/Olivenhainen einen kleinen See und damit das erste Mal Wasser.




Nach einem kurzen Besuch in Ronda gings dann weiter nach Tarifa und ab dort dann über kleinere Zwischenstationen Camping Las Palomas, El Lentiscal (Bolonia), Vejer de la frontera, El Palmar nach Cádiz.




In Cádiz haben wir trotz ständigen Regens 3 Tage im Auto ausgehalten und uns ein paar Tage der Semana Santa gegönnt.

Da es schon kurz vor Cádiz angefangen hatte zu regnen und in den ganzen Tagen, die wir da waren nicht wirklich aufhörte, sind wir dann weiter nach Sevilla. Da es in Sevilla genauso geregnet hatte, wie schon die Tage vorher, waren wir dann schon vorm Osterwochenende wieder zurück in Madrid.

Die Route:









Andalucía lluviosa, a set on Flickr.

Montag, April 11, 2011

erste Ausfallerscheinungen

Das Madrid eine Shoppingstadt ist, habe ich ja schon gehört und oft als ein Gerücht bzw. lediglich als Fluch angesehen, der das weibliche Geschlecht anfällt. Spätestens seit gestern nachmittag weiß ich jetzt, dass das Shoppingfieber hier rasend um sich greift und auch meine Wenigkeit nich verschont bleibt.
Kaum 3 volle Tage hier habe ich schon diverse Modehäuser abgeklappert und mich mit Klamotten eingedeckt. Erschreckenderweise bin ich sogar einem etwas extravaganten Jacket durch 4 Filialen eines bekannten schwedischen Modehauses hinterhergelaufen, da die passende Größe immer vergriffen war und mich der Shoppingvirus durch die halbe Stadt getrieben hat.
Nach einigen kaum zu verkraftenden Einschnitten in mein nicht vorhandenes Gehalt sollte ja eigentlich Schluss sein, aber ich habe da schon ein Stadtviertel entdeckt, in dem ich noch einiges zu erkunden habe...

Foto1168Foto1167
eventueller Krankheitsüberträger: pompöse H&M-Eingangshalle

mit fiebrigen Grüßen

Samstag, April 09, 2011

angekommen

Die Wohnung ist sogar fast noch besser, als ich sie mir vorgestellt hatte:
Ein Doppelzimmer in einem Altbau mit schicken hohen Decken, Holzboden und Balkon. Die Lage ist auch perfekt direkt an der Gran Vía (der größten Einkaufsstraße) und dem (nach bisheriger Erfahrung) ziemlich coolen Viertel Chueca. Mitten im (Party-)Herzen der Stadt zu leben hat natürlich auch seine akustischen Nachteile. Bei geöffnetem Fenster herrscht ein Geräuschpegel, den ich sonst nur von den Güterzügen vor meinem Fenster in AC kannte. Aber daran gewöhnt man sich erstaunlich schnell!

Foto1137
Wohnungstür
Foto1139
Eingangsbereich

Lustig war der Vermieter José und seine beinahe vorbildlich deutsche Gründlichkeit: sogar die siffigen Decken (3!) und die Anzahl der Vorhänge (2!) werden im Mietvertrag aufgeführt und alles muss seine Ordnung haben (inkl. Denunziationsliste in der Küche, in der anonym eingetragen werden kann, wenn man einmal auf dreckiges Geschirr stoßen sollte!!!). Da er alle paar Tage persönlich putzen kommt, liegt der Dreckpegel bei einem mittelmäßigigen 9-Personen-WG-Maß. Die Küche ist dafür unterste Schublade was Ausstattung und Instandhaltung angeht!

Dafür gings dann aber auch direkt mit meinen neuen Mitbewohnern abends weg in die Stadt zum Feiern! :) Und die Welt wäre nicht ein Dorf, wenn mir nicht direkt auf der Straße Xavier über den Weg laufen würde! Ein Franzose, den ich schon aus Cádiz kannte und der gerade auch hier in Madrid lebt.

Donnerstag, April 07, 2011

Madrid kann kommen!

Montag, April 04, 2011

¡Preparado, listo, ...y pronto... ya!

Auf die Plätze, fertig ... und bald auch... LOS!

Alle Vorbereitungen sind so weit getroffen: Das Zimmer in Aachen ist vermietet und ein Neues in Madrid schon gefunden. Und da man auch mal Glück bei der Wohnungssuche haben sollte, liegt mein Zimmer natürlich direkt in der Innenstadt und zwar genau hier...

Größere Kartenansicht

...und sieht so aus:

Zimmer No.1 (mit Mini-Balkon):
Zimmer 1.1
Zimmer 1.2

Balkon Aussicht

und Zimmer No.2 
(ja, richtig gelesen! in Worten: Zimmer Nummer Zwei):
Zimmer 2

Samstag, April 02, 2011

auf ein Neues

Nachdem ich die alten Beiträge über Cádiz hier nochmal auf ihre sprachliche Unbeholfenheit hin überprüft und heimlich korrigiert habe (und wenigstens ein paar der schlimmsten Fehler ausgebügelt habe), kann es jetzt auf ein Neues losgehen mit sinnlosen und wenig informativen Beiträgen. Ihr seit alle herzlichst eingeladen hier eure Zeit zu vertrödeln!
"Come with uncle, and hear all proper. 
Hear angel trumpets and devil trombones. 
You are invited."