Samstag, September 27, 2008

Vejer de la frontera - oder: siesta statt fiesta

In einem der pueblos blancos in der Gegend (kleine weiße Bergdörfer) verbrachten wir heute den ganzen Nachmittag. Angeblich sollte das ganze Wochenende über ein großes Volksfest stattfinden, erzählte uns Lise schon die ganze Woche und wollte unbedingt hinfahren...da man an einem Samstagnachmittag auch mal raus will aus der Stadt sagten Imogen, Awena und ich zu und fuhren mit nach Vejer de la frontera.




Angekommen, sah das Dorf ein wenig verlassen aus und Lise versicherte sich bei einem ihrer Mitbewohner telefonisch, dass das Fest auch tatsächlich heute stattfinden sollte. Tat es auch, aber leider nicht in VEJER..., sondern in CONIL DE LA FRONTERA. Naja. es war gerade drei und am Busfahrplan stellten wir fest, dass der nächste (und auch letzte & einzige) Bus zurück nach Cádiz um 19:30 abfuhr. Genug Zeit also. Nach einem ziellosen Spaziergang durch das nicht zu verachtende, sehr schöne Dorf, indem wegen der Siesta gerade Totenstille herrschte, kamen wir m Plaza de Espana an und entschlossen uns in der billigsten Kneipe der Stadt ein paar Tapas zu essen.




Eine gute Entscheidung: sehr lecker und billig und dazu noch einmal Paella kostenlos dazu, da sich anscheinend Ausländer nicht so oft in diese Kneipe verirren. Die anderen Läden am plaza sahen alle entscheidend besser aus, waren aber auch touristisch teuer.

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Besucherrekord / Nachtschwimmen

Heute gabs zum zweiten Mal fiesta in der Wohnung von Linus und Andrea direkt bei uns um die Ecke. Als die Party so gegen 2 von der Polizei aufgelöst wurde, war die Wohnung schon überdurchschnittlich gefüllt. Sehr großzügig hatten die beiden Polizisten Andrea zehn Minuten Zeit gegeben, alle Leute aus der Wohnung zu schaffen und dafür keine Strafe zahlen zu müssen... Während die beiden mit ihrem Streifenwagen unten warteten, kamen nach und nach alle Leute aus der Wohnung auf die Straße, die kurz darauf komplett gefüllt war mit Menschen.






Laut 'offiziellen' Schätzungen der Gastgeber waren es wohl bis zu 70 Leute, die sich im Laufe des Abends in der Wohnung aufgehalten hatten... Danach gings dann zum Playa Caleta, da man dort am Besten nachts feiern kann, ohne von der Polizei dabei gestört zu werden. Lediglich ein ziemlich heftiger Platzregen so gegen halb fünf beendete sehr schnell den Abend. Komplett durchnässt (ich hatte Wasser in den Schuhen stehen!) kamen wir in unserer Wohnung an (die - dank offener Fenster - im Flur einen ähnlich hohen Wasserstand wie meine Schuhe aufwies).



Da wir eh schon komplett nass waren beschloss Awena, dass wir doch noch mal zurück an den Strand gehen sollten um ein bisschen zu schwimmen. Gesagt getan: Badsachen an und barfuss in Badehose/Bikini zurück durch die Stadt an den Strand. Da warenwir dann noch mal schnell eine 1/4 Stunde im Wasser und dann wieder zurück nach Hause. Die Müllmänner waren ein wenig verdutzt von den seltsamen Ausländern, die beim "schlechtesten Wetter" in Badsachen nachts duch die Stadt laufen...

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Mittwoch, September 24, 2008

Spaziergang

Öfter mal was Neues: Aus einer kleiner Wanderlaune heraus bin ich gestern anstatt in meine Strasse abzubiegen einfach mal die Calle Buenos Aires weitergegangen Richtung Meer und auf einen interessanten kleinen Park getroffen...Alameda:

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Freitag, September 19, 2008

Vereinigung der Diabetiker Cádiz

Und mein Arzt sagt mir, dass es im Süden kaum Diabetiker gibt...einige anscheinend schon:

Donnerstag, September 18, 2008

Es regnet!!

Nieselregen und bedeckter Himmel!! Und das schon den ganzen Tag...
Heute habe ich den ganzen Tag vorm PC in der Bibliothek der philosophischen Fakultaet verbracht und mir die Zeit vertrieben...



Dienstag, September 16, 2008

Nuevas compañeras de piso

Seit heute sind Helge, Raúl und ich nicht mehr alleine in unserer Wohnung. Wir haben weiblichen Zuwachs bekommen:
Imogen aus London und

Awena aus Brest

Da jetzt Frauen im Haus sind hat sich auch Raúl entschlossen die Wohnung ein wenig wohnlicher zu gestalten. Kaum waren beide eingezogen, hat er alles Geschirr gespuelt, den Herd sauber gemacht und ¡ein neues Sofa fuers "Wohnzimmer" besorgt!
Gestern abend haben wir uns dann erbarmt und abends eine grosse Putzorgie gestartet. Imo hat sich das Badezimmer vorgenommen, Awena, Helge und ich die Kueche. Immerhin haben wir an dem abend beinahe die Haelfte der Kueche sauber bekommen und das Badezimmer glaenzt fast wie neu! Auch fuer das Wohnzimmer haben wir detaillierte Plaene zur Umgestaltung entwickelt, da im jetzigen Zustand kaum mehr als drei Personen an dem Tisch essen koennen und das ganze Zimmer eher einen unsympathischen Eindruck macht!
Danach gabs dann -¡Premiere!- das erste selbstgemachte Essen aus unserer frisch renovierten Kueche...



...und einige Diskussionen mit Raúl ueber das System der Muellentsorgung in Spanien

Freitag, September 05, 2008

El día tipíco gaditano

9:00 verspätet aufstehen. Danach duschen gehen und alles zusammenpacken, was ein Sprechkurs so benötigt: Papier, Stift, Wörterbuch und eine Flasche Wasser. Helge verstaut beides stilecht in einer Plastiktüte aus dem Carrefour (der größte und einzige! Supermarkt in der Altstadt, der den Zusatz „Super“ beinahe verdient, wobei „Markt“ auch reichen würde, wenn sich das „Super“ auf die Größe und nicht auf die Preise bezieht – die sind tatsächlich super!).

9:30 eigentlich Beginn des Spanischkurses. Zuhause losgehen.

9:33 Ankunft in der Faculdad. Erstmal auf den Weg zur cafeteria machen einen café con leche para llevar bestellen und fünf Minuten auf diesen warten, obwohl man der einzige ist, der in den letzten Minuten etwa bestellt hat. Aber in Spanien hat man Zeit: vor, sowie hinter der Theke ;)

9:38 auf den Weg zur Aula 34 machen und zwischendurch kurze Unterhaltungen mit ein paar Leuten aus den anderen Kursen.

9: 42 im Klassenraum angekommen. Jeff, Rosalinde, Angelica, Tove und unsere profesora Inés sind schon da. Es fehlen noch Andrea no.1, Andrea no.2, Linus, Nick, Dexter und Veronica. Alle trudeln in den nächsten Minuten ein.

11:30 Mittagspause: Baguette bacón con queso z huevo (mit Schinken, Kaese und Ei) dazu wieder cafe und dann zurueck in den Kurs. natuerlich erst um 12:10, da der Kurs um 12 weitergehen sollte...

14:00 naechster cafe oder Neapolitano (so ne Art Riesencroissant mit Schockstreuseln und -fuellung!)

15-16:00 Vamos a la playa. La Caleta oder St. Maria. Meer und Vokabeln/Grammatik bis um ca 18-20:00 Uhr

20:00 kurz im Carrefour/ beim Obsthaendler vorbeischauen und ab nach Hause. Duschen und danach auf den Plaza de Mina mit der eben im Carrefour erstandenen 1,5l Flasche Tinto de Verano. Ein Eis essen in der besten Heladeria der Stadt und dann weiter ins Nahu (leider die von uns meistbesuchte Kneipe, weil Erasmuskneipe! - wir sollten uns dringend nach einer Alternative umsehen)

PS: Es versteht sich von selbst, dass der letzte Teil des Tages natuerlich nur auf den Freitag bezogen ist. In der Woche gings selbstverstaendlich sofort nach dem Abendessen ins Bett ;)

Donnerstag, September 04, 2008

La cena

Da in unserem piso weder Internet noch Hygiene vorhanden ist, entschlossen wir uns heute, wie auch schon gestern, unsere Skypeanrufe in die Heimat und den Emailkrams vom Plaza de Mina aus zu erledigen. Die Spanier sind uns in Sachen W-LAN um einiges voraus. Beinahe jeder Platz in der Stadt besitzt einen eigenen Hotspot und auch beinahe alle Bars bieten WLAN an. Praktischerweise ohne jegliche Art von Passwörtern oder ähnlichen Sicherheitsvorkehrungen. Also: auf die Parkbank - Laptop an – eines der ca. 10 ungesicherten Netzwerke auswählen und ab ins Netz.
Dabei noch ein wenig Baguette mit salami, queso und jamón futtern und ein „kleines“ (1L Flaschen scheinen hier für Bier die übliche Größe zu sein) Bierchen dabei getrunken. Unglaublich ist, dass es ab acht Uhr in der ganzen Stadt auf allen Plätzen unglaublich laut wird, da beinahe die ganze Stadt auf die Straße geht um jeden(!) Abend das Abendessen auf einem der Plätze zu zelebrieren. Die Kinder spielen bis zwölf in den Parkanlagen und Mama, Papa, Oma und Opa sitzen mit dutzenden Anderen in Cafés und auf den Parkbänken und erzählen von den letzten Stunden in denen sie sich mal kurz nicht gesehen haben. Eine unglaubliche Atmosphäre...
Eine Erklärung für den Drang jede mögliche Sekunde draußen auf der Straße zu verbringen, könnte sein, dass evtl. die meisten Wohnungen in Cádiz es nicht wirklich wert sind, sich darin aufzuhalten. Das ist jedenfalls der Grund, warum Helge und ich wohl von jetzt an unser Abendessen jeden Tag auf der Parkbank auf dem Plaza de Mina zu uns nehmen werden. Der ist nicht nur sehr schön, sondern auch nur 1 Fußminute von unserer Wohnung weg. ;) unter den hunderten Menschen is(s)t man so auch nicht allein.

Mittwoch, September 03, 2008

Erne`to

Gaditanos („Cádizianer“) sprechen das „s“ grundsätzlich nur am Anfang eines Wortes und verschlucken halbe bis ganze Silben, was einen Sprachanfänger sehr schnell verunsichern kann, obwohl ich mir „haluego“, „gracia“ und „adio“ anstelle von „hasta luego“, „gracias“ und „adios“ schon sehr schnell angeeignet habe.

Dass unser Vermieter Ernesto heißt, kann man den Aussagen unseres Mitbewohners Raúl (gaditano) kaum entnehmen, da ich sein „erneto“ für irgendein Verb gehalten habe, dass mein Wörterbuch einfach nicht kennen wollte…

La primera conversación en espanol

Während einem ausgiebigen Essen in einem edlen Restaurant mit Blick Richtung Meer und einer Sitzplatzwarteschlange von 25 Minuten kam ich in den Genuss des wohl fragwürdigsten Auswuchses spanischer Trinkkultur: Tinto de verano. Dieses, in kulinarischer Hinsicht beinahe abartige Gemisch aus Rotwein und Sprite stellt wohl den Tiefpunkt in jeder Weintrinkerkarriere dar. Und ich dachte, dass ich mit einer Mischung von Tütenwein(der billigste) und Cola(ebenfalls die billige!) vom Plus schon alles gesehen hätte. Aber nach dem ersten Glas gewöhnt man sich ja bekanntlich an alles, so dass ich mich mit Sonja - wie man unten sehen kann - genussvoll diesem Gaumenschmaus hingegeben habe.

Vom Tinto gelockert, konnte meine Zunge später am Abend - einige Biere waren auch schon bei ihr zu Besuch gewesen – zum bisherigen Höhepunkt meiner Spanischlaufbahn voran schreiten. Geschlagene 45 Minuten unterhielt ich mich mit Andrea no.1 (Er sitzt in meinem Spanischkurs neben Andrea no.2, beide aus Italien) in Spanisch, ohne dass wir zwischenzeitlich schummeln konnten, da er weder deutsch noch englisch und ich kein italienisch können. Bei den meisten anderen Gesprächen die auf Spanisch begonnen werden ergibt sich spätestens nach einigen Sätzen ein Kauderwelsch aus ca. 3-4 Sprachen, wobei eine Unterhaltung mit einer Mischung aus Spanisch-Englisch-Schwedisch-Finnisch-Französisch-Deutsch der bisherige Höhepunkt der Sprachneuschöpfung gewesen ist (Eigentlich wollte Tove aus Finnland nur wissen wo das Klo ist ;)).
Zurück zu Andrea no.1, der ebenfalls nur mäßiges Spanisch spricht und ich ihn deswegen wunderbar verstehe, da wir beide nicht über einen minimalen Grundwortschatz hinauskommen. Wie wir beide nach der Dreiviertelstunde feststellten, hätten wir in unserer jeweiligen Muttersprache das Gespräch in weniger als 2 Minuten beendet, aber in Spanisch kann sich sowas schon mal etwas länger hinziehen. Kurz danach konnte ich dann noch meinen Umgangssprachwortschatz im Englischen aufmöbeln, während ich mich mit vier Amerikanern unterhielt.
An einem Abend mehr gelernt, als in den Unterrichtstagen davor.

Hausaufgaben / Playa de Caleta alias Havanna

Vier Stunden Sprachkurs können ziemlich anstrengend sein, auch wenn ich in meinem Nivel 1 nicht so sehr beansprucht werde, wie evtl andere in höheren Kursen ;) Ich werde für meine Grundschulniveau-Hausaufgaben etwas belächelt, aber jeder muss ja mal klein anfangen ;) Da bietet es sich doch an die Hausaufgaben an einem schöneren Ort zu erledigen als alleine zuhause oder in Gruppen in der Bibliothek. Praktischerweise liegt der Playa de Caleta keine 3 Minuten Fußweg und beinahe in Sichtweite der Faculdad de Filosófia y Letras, wo die Sprachkurse stattfinden. Also nimmt man einfach seine Badehose UND das Arbeitsbuch mit und arbeitet fleißig in der Sonne an seinen Sprachkenntnissen. Dass man dabei an einem Strand liegt, der unglaubliche Ähnlichkeit mit unserer Vorstellung von Havanna hat, ist natürlich nur ein kleiner, positiver Nebeneffekt, der einem nach dem zweiten Tag schon kaum noch auffällt ;) (Wer unseren „Arbeitsplatz“ mal in bewegten Bildern sehen will, sollte sich die Szenen aus dem vorletzten James Bond mal genauer angucken: von wegen Strand von Havannah! Da wo Mr Bond in seinem Wagen vorfährt und Halle Berry in orangem Bikini aus dem Wasser watschelt und verdeckt erotische Anspielungen mit „meine Freunde nennen mich James Bond“ austauscht lerne ich jetzt jeden Tag Vokabeln!)

Dienstag, September 02, 2008

buscamos un piso

Wohnungssuche: Wir kämpften uns in einem der Läden des Anbieters movistar (Aussprache in gaditano: `moobitta‘) bis zu unseren Prepaid-Karten durch und konnten nun mit unseren eigenen Nummern Vermieter anrufen. (Was ich komplett dem Helge überlassen habe, da ich, ohne die Personen zu sehen, den Sätzen eines Gaditanos kein bisschen Verständnis abringen kann)

Die Suche wurde schon von Anfang an durch die Vorliebe der Spanier für „chicas“ gebremst. Nur jeder dritte Aushang sprach nicht ausschließlich „chicas de ERASMUS“ an. Und wir waren nicht die Einzigen, die auf der Suche waren, obwohl es trotzdem im Hostel ziemlich kollegial zuging, was austauschen von Telefonnummern der Vermieter anging.

Dienstag heute abend haben wir es dann aber geschafft und haben unserem Vermieter Ernesto zwei Zimmer in einer Sechser-WG abgerungen, die bisher aber eher spaerlich bewohnt ist und so aussieht:
Diashow (In der Diashow oben auf den Button "Info ein" klicken, dann gibts ne kurze Beschreibung der Bilder)
Fotoalbum