Mittwoch, September 03, 2008

La primera conversación en espanol

Während einem ausgiebigen Essen in einem edlen Restaurant mit Blick Richtung Meer und einer Sitzplatzwarteschlange von 25 Minuten kam ich in den Genuss des wohl fragwürdigsten Auswuchses spanischer Trinkkultur: Tinto de verano. Dieses, in kulinarischer Hinsicht beinahe abartige Gemisch aus Rotwein und Sprite stellt wohl den Tiefpunkt in jeder Weintrinkerkarriere dar. Und ich dachte, dass ich mit einer Mischung von Tütenwein(der billigste) und Cola(ebenfalls die billige!) vom Plus schon alles gesehen hätte. Aber nach dem ersten Glas gewöhnt man sich ja bekanntlich an alles, so dass ich mich mit Sonja - wie man unten sehen kann - genussvoll diesem Gaumenschmaus hingegeben habe.

Vom Tinto gelockert, konnte meine Zunge später am Abend - einige Biere waren auch schon bei ihr zu Besuch gewesen – zum bisherigen Höhepunkt meiner Spanischlaufbahn voran schreiten. Geschlagene 45 Minuten unterhielt ich mich mit Andrea no.1 (Er sitzt in meinem Spanischkurs neben Andrea no.2, beide aus Italien) in Spanisch, ohne dass wir zwischenzeitlich schummeln konnten, da er weder deutsch noch englisch und ich kein italienisch können. Bei den meisten anderen Gesprächen die auf Spanisch begonnen werden ergibt sich spätestens nach einigen Sätzen ein Kauderwelsch aus ca. 3-4 Sprachen, wobei eine Unterhaltung mit einer Mischung aus Spanisch-Englisch-Schwedisch-Finnisch-Französisch-Deutsch der bisherige Höhepunkt der Sprachneuschöpfung gewesen ist (Eigentlich wollte Tove aus Finnland nur wissen wo das Klo ist ;)).
Zurück zu Andrea no.1, der ebenfalls nur mäßiges Spanisch spricht und ich ihn deswegen wunderbar verstehe, da wir beide nicht über einen minimalen Grundwortschatz hinauskommen. Wie wir beide nach der Dreiviertelstunde feststellten, hätten wir in unserer jeweiligen Muttersprache das Gespräch in weniger als 2 Minuten beendet, aber in Spanisch kann sich sowas schon mal etwas länger hinziehen. Kurz danach konnte ich dann noch meinen Umgangssprachwortschatz im Englischen aufmöbeln, während ich mich mit vier Amerikanern unterhielt.
An einem Abend mehr gelernt, als in den Unterrichtstagen davor.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen